Fieberkrämpfe

"Fieberkrämpfe sind harmlos."

 

Dies ist sicherlich das wichtigste was Eltern wissen sollten.

 

Fieberkrämpfe treten im Rahmen von fieberhaften Infekten auf. Sie sind häufig (2-5% aller Kinder). Oft treten sie schon beim ersten Fieberanstieg auf. Sie sind zunächst sehr furchteinflössend, denn sie können äusserlich nicht von anderen epileptischen Anfällen unterschieden werden.

 

Das Kind kann blass, schlapp, bewusstlos sein und leblos wirken, das Kind kann krampfartige Zuckungen haben und blau werden, das Kind kann sich steif machen und so fort. Die Anfallssymptome können sehr vielgestaltig sein.

 

Viele Eltern haben verständlicherweise Angst, dass ihr Kind gleich stirbt. Glücklicherweise ist das bei einem Fieberkrampf nie der Fall. Meist hört der Fieberkrampf bereits nach wenigen Minuten wieder von selbst auf.

 

Das typische Alter für Fieberkrämpfe liegt zwischen 6 Monaten und 5 Jahren, das Wiederholungsrisiko beträgt ca. 30-35 %, 80 % sind sogenannte einfache Anfälle, 20 % komplexe Fieberkrämpfe (Kennzeichen für komplexe Anfälle sind: Dauer über 15 Minuten, mehr als einmal in 24 Stunden, fokale Zeichen).

 

 

Demgegenüber werden Anfälle im Rahmen einer Grunderkrankung nicht als Fieberkrämpfe bezeichnet (z. B. bei Hirnhautentzündung, bei bekannter Epilepsie oder Hirnerkrankungen).

 

Deshalb ist auch bei jedem Fieberkrampf eine ärztliche Konsultation notwendig: Hinter einem Krampfanfall bei Fieber kann sich nämlich auch eine Hirnhautenzündung verbergen. Weitergehende Untersuchungen sind dann im Einzelfall vom Arzt abzuwägen.

 

 

Was ist bei einem Fieberkrampf zu tun?
  • Abwarten und Beobachten!
    Zunächst sollten sie den Krampfanfall genau beobachten, um den Ablauf des Anfalls dem Arzt gut beschreiben zu können.
  • Falls der Fieberkrampf nach 3 - 5 Minuten nicht beendet ist, empfiehlt man Diazepam als Rectiole zu verabreichen. Bei weiter bestehendem Krampfanfall kann nach weiteren 5 Minuten erneut Diazepam verabreicht werden. Bei fortbestehendem Fieberkrampf sollte der Notarzt angefordert werden.

Diazepamrectiolen werden üblicherweise für Kinder mit einem durchgemachten Fieberkrampf verordnet, damit die Eltern bei einem erneuten Krampfanfall zuhause die Möglichkeit haben diesen zu durchbrechen. Die Dosierung wird von ihren Kinderarzt festgelegt.

Allerdings enden die meisten Fieberkrämpfe bereits nach wenigen Minuten ohne Medikamente von selbst.

 

Ist Vorbeugung möglich?

Eine über das übliche Maß hinausgehende Fiebersenkung ist in der Regel nicht notwendig. Fiebersenkung ist nicht effektiv in der Verhinderung von Fieberkrämpfen.

Eine vorbeugende antiepileptische Therapie ist nicht sinnvoll.

 

Das Wichtigste bei der Diagnose von Fieberkrämpfen ist den Eltern die Angst davor zu nehmen! Das Kind wird durch den Fieberkrampf in keiner Weise in seiner Entwicklung beeinträchtigt. Fieberkrämpfe sind zwar furchteinflössend aber harmlos!

 

© WK 08

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